Coaching-Treffen der Coaches

Olaf Lahse | Neu Wulmstorf | 16.06.2018

Coachingtreff (4)Ein Treffen dieser Art hat es in unserem Kreis noch nicht gegeben. Und obwohl nur fünf Coaches der Einladung von Marvin Schories, Leiter des Coaching-Kaders, folgten, war diese Veranstaltung ein voller Erfolg.

In den Räumlichkeiten des TVV Neu Wulmstorf waren die Teilnehmer derart engagiert dabei, dass die ursprünglich geplanten zweieinhalb Stunden nicht ausreichten und es eine halbstündige Verlängerung gab.

Marvin diskutierte mit Joachim Weis, Ronald Rix, Ron Schneider, Stephan Kühne und mir zunächst über die Notenvergabe. Bei den bisherigen Beobachtungen wurden die Benotungen von den Schiedsrichtern überwiegend eingefordert, sodass wir diese auch künftig beibehalten werden. Lediglich bei Jugendspielen wollen wir auf die Benotung verzichten und uns auf Coaching-Tipps beschränken.

Coachingtreff (3)Sollte allerdings ein Schiedsrichter vorab deutlich machen, dass er keine Benotung möchte, sehen wir natürlich auch davon ab. Für Schiedsrichter mit Aufstiegsambitionen, egal in welche Liga, macht der Verzicht auf eine Benotung allerdings keinen Sinn.

Coachingtreff (1)Danach sprachen wir über Dinge, die in der abgelaufenen Saison in den 93 Beobachtungen (14x bei Jugendspielen, 54x in den Kreisklassen und 25x in der Kreisliga) aufgefallen sind, die wir als wichtig für eine erfolgreiche Spielleitung erachten und auf die wir in der kommenden Saison, nach Möglichkeit einheitlich, achten wollen.

Die wichtigsten Punkte waren hier das Stellungsspiel im laufenden Spiel und bei Standartsituationen, die Variabilität und Lautstäke der Pfiffe sowie die Körpersprache und damit die Außenwirkung des Schiedsrichters.

Coachingtreff (2)Aus verschiedenen Gründen können leider nicht alle Schiedsrichter im Laufe einer Saison gecoacht werden, obwohl sich bestimmt viele Schiedsrichter über ein Feedback freuen und für Tipps dankbar wären.

Auch deshalb hat Marvin mit uns eine Art Rahmen erarbeitet, die wir allen als Ergebnis dieses Lehrgangs und als Hinweis für alle Schiedsrichter, die ohne Assistenten unterwegs sind, an die Hand geben und den ihr unten lesen könnt.

Diese Veranstaltung war sehr aufschlussreich, hat aus unserer Sicht gute Ergebnisse gebracht und kann gerne wiederholt werden.

 

 

Folgende Hinweise für Schiedsrichter ohne Assistenten (lesen lohnt sich natürlich auch für Gespannführer):

Stellungsspiel im laufenden Spiel:

·       Es kann nicht sein, dass ein Schiedsrichter das ganze Spiel über nur trabt und geht.

·       Es kann nicht sein, dass der Bewegungsradius eines Schiedsrichter 10 bis 15 Meter vor dem Strafraum endet. Die Diagonale geht mindestens von Strafraum zu Strafraum.

·       Es kann nicht sein, dass ein Schiedsrichter sich durchgängig nur gerade von Tor zu Tor bewegt.

Stellungsspiel bei Standards:

·       Bei Eckstößen hat der Schiedsrichter am kurzen Pfosten zu stehen. Dabei steht man nicht auf der Torlinie, sondern nahe der Strafraumlinie (Orientierung dort, wo der Teilkreis auf den 16ner trifft).

·       Bei Freistößen hat der Schiedsrichter nicht das Hauptaugenmerk auf die Abseitslinie zu richten. Wichtiger ist es Mauer und den „Pulk“ (Seiteneinsicht) im Blick zu behalten.

·       Beim Anstoß steht der Schiedsrichter links vom Ball (aus dem Blickwinkel der anstoßenden Mannschaft in Richtung des gegnerischen Tors).

·       Beim Strafstoß steht der Schiedsrichter links vom Schützen, Höhe Elfmeterpunkt - und zwar so, dass er Spieler und Torwart im Blick hat.

·       Beim Einwurf steht der Schiedsrichter zunächst so, dass der Einwerfer sieht, wo die Spielfortsetzung zu erfolgen hat - danach aber so, dass er seitlichen Einblick hat.

·       Auch bei allen weiteren Standards ist es wichtig, dass Spielgeschehen zu antizipieren und entsprechend seitlich zu stehen.

Pfiffe:

·       Bitte eine ordentliche Pfeife verwenden – FOX 40 oder ähnliches Modelle bieten sich an. Keine Trillerpfeife!

·       Der Anpfiff sollte klar und laut erfolgen. Die Spieler sollen gleich merken, wer hier heute das Spiel leitet.

Außenwirkung:

·       Klare Gestiken bei knappen Entscheidungen.

·       Es müssen nicht bei jedem Einwurf über die gesamten 90 Minuten Handzeichen erfolgen. Eher bei „knapperen“ Situationen.

Zudem hier auch noch der Hinweis in Bezug auf Bäume, die ins Spielfeld ragen:
berührt der Ball Blätter oder Äste, ist das Spiel mit Schiedsrichterball fortzusetzen.

Und ein Abschlag aus der Hand stellt keine Spielfortsetzung dar!